Karin Kramer Verlag Neuerscheinungen
und Neuauflagen
Neuerscheinungen 2013/14



   

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Bernd Drücke (Hg.)
Anarchismus Hoch 2
Soziale Bewegung, Utopie, Realität, Zukunft
Interviews und Gespräche

"Einen Tisch kann man umwerfen und eine Fensterscheibe zertrümmern, aber die sind eitle Wortmacher und gläubige Wortanbeter, die den Staat für so ein Ding halten, den man zertrümmern kann, um ihn zu zerstören. Der Staat ist ein Verhältnis, ist eine Beziehung zwischen den Menschen, ist eine Art, wie Menschen sich zueinander verhalten; und man zerstört ihn, indem man andere Beziehungen eingeht, indem man sich anders zueinander verhält. (...) Wir, die wir im absoluten Staat uns selbst gefangen gesetzt haben, wir müssen die Wahrheit erkennen: Wir sind der Staat – und sind es so lange, als wir nichts andres sind, als wir die Institutionen nicht geschaffen haben, die eine wirkliche Gemeinschaft und Gesellschaft der Menschen sind."

So treffend hat es Gustav Landauer schon vor über 100 Jahren formuliert. Um diese Fragen einer "wirklichen Gemeinschaft und Gesellschaft der Menschen" geht es in diesem Buch.

"Anarchismus Hoch Zwei" ist eine Sammlung von Interviews. Zu Wort kommen die Öko-Aktivistin Franziska Wittig, die feministische Bloggerin Antje Schrupp, die französische Kletteraktivistin Cécile Lecomte, der Liedermacher Konstantin Wecker, der Comiczeichner Gerhard Seyfried, die Zeichnerin Ziska Riemann, der emeritierte Politikprofessor Wolf-Dieter Narr, der russische Anarchismusforscher Vadim Damier, der ehemalige DDR-Bürgerrechtler Wolfgang Rüddenklau, der Verleger Jochen Schmück, der Umweltaktivist und Arzt Michael Wilk, der Projektanarchist Bernd Elsner, die Soziologen Luz Kerkeling und Bernd Drücke, sowie die österreichischen Anarchisten Gabriel Kuhn und Sebastian Kalicha.

Mit "Anarchismus Hoch Zwei" legt Bernd Drücke einen Nachfolgeband vor zu:

Vorwort in neuem Fenster  JA! ANARCHISMUS – Gelebte Utopie im 21. Jahrhundert. Interviews und Gespräche.


Vorwort in neuem Fenster   Vorwort: Anarchie als gelebte Utopie und Inspiration


978-3-87956-375-3  /  240 Seiten  /  lieferbar  /   Leseprobe in neuem Fenster   Leseprobe
Euro (D) 18,00  /  24,90 sFr (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Bernd Kramer, Béatrice Kreuzer, Eric Steffen (Hg.)
Schwarzbuch Kreuzberg
Literatur-Raststätte “Zum goldenen Hahn”

Das Schwarzbuch Kreuzberg setzt die Reihe Geschichte & Geschichten ZUM GOLDENEN HAHN !Berliner Eck- Kneipe! - ?Unesco-Weltkulturerbe? fort. (Bernd Kramer und Thomas Kapielski beantragten vor Jahren, daß der "Hahn" in die Liste der Unesco-Kulturdenkmäler aufgenommen werden soll.)
Im Schwarzbuch Kreuzberg wird die Innenansicht der "Literatur-Raststätte" beschrieben, deren Gäste, Literaten und Künstler, die außerhalb der Zwänge von Erfolg, Ökonomie und Anpassung agieren. Es ist ein Sammelbecken von Fantasie, Widerspruchsgeist, Witz und Wut. Die Trennung von Literatur und Leben ist verschwommen, die eigenen Biografien schreiben sich in die Texte nahtlos ein. Für viele gilt die Maxime Jörg Fausers: "Wenn Literatur nicht bei denen bleibt, die unten sind, kann sie gleich als Party-Service anheuern."
Eine bunte Mischung aus Ex-Hausbesetzern, Wagenburglern, Punk-Veteranen, Hartz-4-5-6-Empfängern, Postbeamten, Dichtern, Verlegern, Handwerkern, Malerinnen, Galeristen, Lehrern, Humoristen, Hedonisten, Trinkern, Träumern, Tunichtguten, Rebellen, Resignierten, treffen sich zum fantasiebewahrenden Umtrunk zu Lesungen und Livekonzerten, bei denen Bands wie das Punkmandolinenorchster "Kapaikos", "The Golden Cocks", die "Spreepiraten" oder das "Oberkreuzberger Nasenflötenorchester" spielen.
Im "Schwarzbuch Kreuzberg" schreiben viele die auch im "Goldenen Hahn" gelesen haben: Beat-Autor Hadayatullah Hübsch, Ingeborg-Bachmann-Preisträger Peter Warwerzinek, Suhrkamp-Autoren wie Johannes Jansen, Thomas Kapielski, Erich-Fried-Preisträger Bert Papenfuß und Herausgeber der Literaturzeitschrift "DreckSack", Florian Günther.
Zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotos und Zeichnungen schmücken und umranken die Texte. – Bleibt nur noch, frei nach Ton Steine Scherben: "Die letzte Schlacht sind wir".

Aus dem Inhalt:

Geniestreich oder Schnapsidee? Kreuzberger Eck-Kneipe beantragt Milieuschutz bei der UNESCO
Thomas Kapielski, Bernd Kramer    Interessenverband zum Schutze und immerwährenden Erhalts der Gaststätte
Bertram Beer    Der Tag des Offenen Denkmals
Chez Inge & Diana – eine geschlossene Gesellschaft
Birgit Willschütz    Sommer 1990 – Zum goldenen Hahn
Ede    Trinken im alten Hahn
Dorothea Hackenberg    Mittwoch ist Austrinken
Letzte Reisen von Tresenhelden
Erik Steffen
Andreas "Otto" Seifert (1960-2009)
Michael Keit (1936-2012)
Rony Verhulst (1957-2013)
"Hahnexpeditionen" Kleine Fluchten mit ungewissem Ausgang
Bernd Kramer    Hahnexpedition IV. Reise
Anonymus    Fußball ist Nebensache
Menschen an sich in gepflegter und gefluteter Atmosphäre
Claus Pogel    Trunkene Szenarien
Intermezzo "endart"
Der Hahn hat einen Art Director
Klaus Theuerkauf    ERKLÄRUNG
Literatur im Hahn – Voll im Leben oder etwas daneben
Frank-Kirk Ehm-Marks    Heckenschere
Florian Günther    Frühabendlicher Plausch zweier Trunkenbolde Bert Papenfuß    Es gibt keine Freiheit
Hadayatullah Hübsch    Anfang vom Ende
Matt Grau    Berlin Potpourri
AMEISE    Kreuzberg (wird) Müllberg
Klaus Bittermann    Der allerletzte Prolet
Andreas Funke    Der Abwaschstreit
Robert Rescue    Zum goldenen Hahn
Mani Beckmann    Hahnenkampf
Almut Klotz    Gutverdiener starren Flachbildschirme an
scardanelli    das große kikeriki
Peter Warwerzinek    Am Ende nur der Doktor...
Johannes Jansen    fragment
Andreas Balck    Alle meine Musen & ich


978-3-87956-378-4  /  168 Seiten  /  Zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotos und Zeichnungen  /  lieferbar  /  
Euro (D) 14,80  /  20,50 sFr (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Arndt Beck (Hg.)
Helmut J. Psotta
Unяuhe stiften
Über Pablo Neruda

Mit seinen spektakulären Glasfensterentwürfen (siehe: H.J. Psotta - Radikale Poesie - Kramer 2013) für die Kirche El Verbo Divino in Santiago de Chile gewann der Künstler Helmut J. Psotta im Jahr 1961 einen internationalen Wettbewerb und zog so das Interesse der dortigen Universidad Católica auf sich, die den gerade 25-jährigen Sohn eines Metzgers aus dem Ruhrgebiet auf den Lehrstuhl für Sakrale Kunst berief. Von 1963 bis 1967/68 lehrte und lebte Helmut J. Psotta in Santiago. Hier lernte er auch Pablo Neruda kennen und war häufiger bei ihm zu Gast auf Isla Negra. Nerudas Frau Matilde besuchte seine Vorlesungen. Mehr als 10 Jahre später, als der lateinamerikanische Aufbruch längst unter den Stiefeln des Militärs zertreten war, reflektierte ein auch durch diese Ereignisse politisierter H.J. Psotta, der zu diesem Zeitpunkt überwiegend im niederländischen Utrecht lebte, über Leben und Poesie Pablo Nerudas. Ja, er spiegelte sich selbst in ihm und diese Reflexion entstand kurz bevor das zweite lateinamerikanische Kapitel seines Lebens begann; in absoluter Freiheit und Radikalität verwirklichte er in den 80er Jahren über fast acht Jahre das Todesbilder-Projekt im peruanischen Andengebirge.

Aus Anlass des 40sten Todestages des chilenischen Dichters und Schriftstellers, der 1971 den Nobelpreis für Literatur erhielt, werden die beeindruckenden Texte Helmut J. Psottas zum Werk Nerudas erstmals veröffentlicht, ediert und mit einem Nachwort versehen von Arndt Beck.

Aus dem Inhalt:
Prolog
Einleitung
Zwanzig Liebesgedichte
Aufenthalt auf Erden
Spanien im Herzen
Die Höhen von Macchu Picchu
Großer Gesang
Späte Gedichte
Epilog
Nachwort
Literaturverzeichnis

Helmut J. Psotta (1937-2012), geboren im Ruhrgebiet, freier Künstler und Hochschullehrer, lebte lange Jahre in Chile und Peru.

Website zum Buch: www.arndtbeck.com/unruhe
Rezension von Gerd Bedszent, jW, 23. September 2013:: www.jungewelt.de/2013/09-23/018.php
Leseprobe

978-3-87956-376-0  /  116 Seiten  /  lieferbar
Euro (D) 12,80  /  17,90 sFr (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Arndt Beck (Hg.)
Helmut J. Psotta
Radikale Poesie
Frühe Arbeiten 1954–1962
Malerei – Zeichnungen – Holzschnitte – Glasmalerei – Emails – Fotografien


Helmut J. Psotta (1937–2012) wuchs im Ruhrgebiet der Nachkriegszeit heran und zeigte bereits sehr früh ganz außerordentliche Talente: er musizierte, dichtete und malte schon in jungen Jahren, erlernte den Beruf des Glasmalers, studierte Malerei an der Folkwangschule Essen, wechselte bald zur Werkkunstschule Düsseldorf und gewann im Jahr 1961, im Alter von nur 23 Jahren, mit seinen Glasfensterentwürfen einen renommierten internationalen Wettbewerb, der ihm kurze Zeit später die Leitung des Lehrstuhls für Gestaltung an der Universität in Santiago de Chile einbringen sollte und ihm eine Entwicklung seiner künstlerischen Ausdrucksfähigkeiten ermöglichte, die ihresgleichen sucht.

Hier erstmals zu sehen: frühe Arbeiten der Jahre von 1954 bis 1962; u.a. die beeindruckend reifen und poetischen Jugendwerke Apokalypse, Seidenbilder und Die verletzten Glaskönige. Es ist eine radikale Poesie, die sich nur jenseits des Kunstmarkts entwickeln konnte und bereits den später auch politischen Radikalismus des Künstlers H.J. Psotta (etwa in dem Projekt Todesbilder) erahnen läßt ...

Helmut J. Psotta starb am 29. Dezember 2012.

Aus dem Inhalt:
Arndt Beck – Wie Phönix aus der Asche
1937-1962: Die ersten 25 Lebensjahre von Helmut J. Psotta
Frühe Fotos
»Ich habe einmal eine Kanone gesehen und seitdem ähneln ihr alle Formen.«
Aus Briefen von Helmut J. Psotta an Ruth Johow, 1954-1959
Arbeiten
Diabolischer Gesang
Biografie
Anmerkungen & Dank

978-3-87956-371-5  /  22 x 28 cm  /  79 farbige Werkabbildungen, zahlreiche weitere Abbildungen (schwarz-weiß und farbig)  /  127 Seiten  /  lieferbar
Euro (D) 29,80  /  38,90 sFr (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Arno Münster

Utopie – Emanzipation – Praxis
Sozialphilosophische Interventionen
Adler – Bloch – Bourdieu – Habermas – Proudhon – Sartre – Stirner

Unterscheidet sich die kritische Sozialphilosophie des 19. und 20. Jahrhunderts von den vorherrschenden Trends der offiziellen politischen Philosophie u.a. dadurch, dass sie die bestehende Gesellschaft samt all ihrer sozio-ökonomischen und politischen Widersprüche zum Gegenstand hat und diese dialektisch bewusst in der Perspektive ihrer möglichen Veränderung analysiert, so verfolgen die hier veröffentlichten sozial-philosophischen Interventionen, d.h. Vorträge, Essays und Radiointerviews der letzten zehn Jahre, die Absicht, anhand der Analyse des Werks einzelner hervorragender Repräsentanten dieses kritischen Denkens in Deutschland, Österreich und Frankreich, die jeweils unterschiedlichen Ansätze beim Entwurf einer emanzipatorischen Alternative zur bestehenden bürgerlichen Gesellschaft und zum Kapitalismus herauszuarbeiten. Dabei alternieren und konkurrieren Studien zur neomarxistisch-messianisch-utopischen Ontologie des "Noch Nicht-Seins" und einer an der Kategorie "Möglichkeit" orientierten utopischen Praxisphilosophie im Werk von Ernst Bloch sowie Analysen einer den Prinzipien der "Kritischen Theorie der Gesellschaft" der Frankfurter Schule (Habermas...) verpflichteten Sozialphilosophie – mit ihrer manifesten Tendenz zu einer kommunikationstheoretisch fundierten neuen Rechtsphilosophie – mit Studien, die (a) zwei große Repräsentanten des libertären Denkens im 19. Jahrhundert zum Gegenstand haben (Pierre-Joseph Proudhon und Max Stirner) und (b) das Werk von zwei großen Repräsentanten der zeitgenössischen kritischen französischen Soziologie und Philosophie (Pierre Bourdieu und Jean-Paul Sartre). Ihnen allen gemeinsam ist (trotz aller Unterschiede) die Radikalität eines kritischen Denkens, das mehrheitlich, aber auf der Basis unterschiedlicher philosophischer Ausgangspositionen, traditionelle Herrschafts- und Machtstrukturen in Frage stellt und für die Emanzipation der Individuen und Produzenten aus unwürdigen und entfremdeten Verhältnissen plädiert. War der Begriff der "Praxis" seit Labriola und Antonio Gramsci gewissermaßen zur theoretischen Leitplanke einer dem Diamat verpflichteten Strategie der kollektiven Emanzipation geworden, so eröffnen sich in der Sozialphilosophie Ende des 20. Jahrhunderts – so die These des Autors – u.a. mit Ernst Bloch und Pierre Bourdieu, nicht zuletzt aber auch mit Habermas und Sartre, neue Perspektiven eines Denkens der emanzipativen Praxis im Kontext des Versuchs der Realisierung der "konkreten Utopie", eines emanzipationsträchtigen "kommunikativen Handelns" und einer "radikalen Demokratie" jenseits der hierarchisch-autoritären Macht- und Herrschaftsstrukturen der Gesellschaften des neoliberalen Kapitalismus.

Aus dem Inhalt:
Jüdischer Messianismus und utopisches Denken im Werk von Ernst Bloch / Ernst Bloch – Ketzer im Marxismus / Prinzip Verantwortung oder Prinzip Hoffnung? / Gerechtigkeit, Demokratie und Rechtsstaat in Habermas′ Buch "Faktizität und Geltung" / Jean-Paul Sartre und die Verantwortung des Intellektuellen in der Gesellschaft / Soziologie als Kampfplatz? / "Der anarchistische Kleinbürger" Pierre-Joseph Proudhon / Die Stirner-Rezeption im französischen Existentialismus / Rückblick auf den Mai 1968 – Die französische Studentenrevolte im Rück- und Ausblick / Max Adler zwischen Kant und Marx

Arno Münster, geb. am 10. August 1942 in Strehlen, habilitierter Doktor der Sozialphilosophie der Universität Hannover, Doktor der romanischen Literaturwissenschaft der Universität Freiburg und habilitierter Doktor der Philosophie der Sorbonne. Lebt heute in Nizza. Von 1992 bis 2010 war er Professor für deutsche Philosophiegeschichte und Sozialphilosophie an der Université Jules Verne zu Amiens. Der Autor war Augenzeuge der französischen Mai-Revolution 1968, der Volksfront in Chile unter Salvador Allende und der portugiesischen Revolution vom 25. April 1974. Seine akademischen Lehrer waren Ernst Bloch (Tübingen), Oskar Negt (Hannover) und Lucien Goldmann (Paris).
Als Schüler von Ernst Bloch und Autor einer Bloch-Biographie setzte er sich für die Verbreitung von Blochs utopisch messianischer Philosophie der Hoffnung in Frankreich, Brasilien und Italien ein.

978-3-87956-372-2  /  208 Seiten  /  lieferbar
Euro (D) 19,80  /  26,90 sFr (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Michael Bakunin / Sergej Netschajew

"Gewalt für den Körper, Verrat für die Seele?"
Eine Debatte über Ethik und Moral der Revolutionäre und den Revolutionären Katechismus

Für alle revolutionären Bewegungen besteht und bestand das Problem: Welche Mittel des Widerstandes sind erlaubt? Was ist, wenn die Aktionen außer Kontrolle geraten, wenn das Aufbegehren hin zum Terror tendiert? Heiligt der Zweck die Mittel? – Sergej Netschajew (1847 - 1882) war ein Weggefährte Bakunins in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts, er bekämpfte das zaristischen Terrorsystem mit seinen Genossen. Für ihn und seine Mitstreiter war klar, man muß die Despoten zu bedrohen – Attentate, Erpressung von Geldmitteln und Dokumentenfälschungen sind legitime Kampfmittel. – Dostojewski beschrieb Netschajew, in der Person des Werchowenski, in Die Dämonen, als einen Wahnsinnigen. Am Ende seines Lebens gestand Dostojewski, daß er zwar nie ein Netschajew, wohl aber ein Netschajewze hätte werden können – in seiner Jugend. – Netschajews Revolutionärer Katechismus inspirierte Revoltierende aller Couleur. So schrieb z.B. Eldrige Cleaver von der Black-Panther-Bewegung: "Ich hielt den ‘Katechismus’ für meine Bibel und seine Grundsätze in mein Leben einzuführen und seine Taktik der Schonungslosigkeit gegenüber jedem Feind anzuwenden." Das Anarchistische Kochbuch bezieht sich auch auf Netschajews Kampfmethoden. – Mit Bakunin kam es zum Zerwürfnis, weil Bakunin Netschajews Macchiavellismus, seine Kaltschnäuzigkeit, seinen Dogmatismus, seine etatistischen Vorstellungen ablehnte.
Arthur Lehning, langjähriger Leiter der Anarchismus-Abteilung des Internationalen Instituts für Sozialgeschichte in Amsterdam, beschreibt Leben und Wirkungsgeschichte Netschajews. – Netschajew war Mitglied eines Geheimbundes, der die bestehende Gesellschaftsordnung in Rußland gewaltsam umwälzen wollte. – Im Schweizer Exil (1872) wurde er denunziert und verhaftet. Im Verhör gesteht er, Mitglied des Geheimbundes zu sein, das Mitglied Ivanov getötet zu haben, da er ein Verräter gewesen sei und zur Staatspolizei gehört habe. – Netschajew wird nach Rußland ausgeliefert. Der Zar bestimmt, daß er als politischer Täter lebenslänglich in der Peter-Paul-Festung eingekerkert wird. – Er stirbt dort am 21. November 1882 an Skorbut.

Aus dem Inhalt:
Bernd Kramer: Gläubige ohne Gott und Helden ohne Phrasen
Arthur Lehning: Anmerkungen zu Michael Bakunin und Sergej Netschajew
Michael Bakunin: Brief an Sergej Netschajew
Sergej Netschajew: Der revolutionäre Katechismus: Die Pflichten des Revolutionärs gegen sich selbst; Die Pflichten des Revolutionärs gegen seine revolutionären Genossen; Die Pflichten des Revolutionärs gegen die Gesellschaft; Die Pflicht der Assoziation gegen das Volk.


978-3-87956-377-7  /  ca. 160 Seiten
Euro (D) 16,80  /  ca. 22,90 sFr (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Hermann Jan Ooster

Die Welt ist ein Museum absichtsloser Katastrophen
in der Blaurotation des Planeten

Endlich wieder ein neuer Gedichtband von Hermann Jan Ooster! Es ist die Fortschreibung des 2005 erschienenen Bandes Am Pol der Unzugänglichkeit. Hier finden wir diese präzise Lyrik aus dem ...understand der zweifel und wieder gibt Ooster seiner Abrechnung mit dem Ist-Zustand der zuvielisation seinen unverwechselbaren treibenden Rhythmus im auf wachraum der wirklichkeit.
Dem Autor, von Beruf Steinmetz und Steinbildhauer, sind viele der Gedichte seiner Arbeit am Stein abgerungen. Granit und die konzentrierte Arbeit an diesem spröden Material sind ihm Inspiration, die er brauchte, um überhaupt wieder schreiben zu können. Der Stein wird zum Medium, das uns bespricht aus seiner Jahrmillionen alten grammatik absichtslosen werdens und sichtbar wird die Verlorenheit menschlicher Existenz. Es sind, wie er sagt, abgesänge aus der warteschleife unbekümmerter abstürze. Hier eskortieren die wolken die helikopter zu ihrer absturzstelle.

Hermann Jan Ooster, geb. 1958 in Huisberden, 1968-1974 katholisch interniert, 1977-1980 Steinmetz- und Steinbildhauerlehre, 1980 Fahnenflucht nach West-Berlin. Gründung der BAUPHILOSOPHEN 1993 mit Ekhart Triebel und Kerl Fieser. Gemeinsame Ausstellungen, Radiosendungen, Kurzfilme. Veröffentlichungen im Karin Kramer Verlag: 1997 Civilizero, 2005 Am Pol der Unzugänglichkeit.
Hermann Jan Ooster lebt als Steinmetz und Steinbildhauer in Berlin.

Die Überschriften der einzelnen Kapitel: I im aufwachraum der wirklichkeit / II gebetbuch für die heimatfront / III fünf portraits / IV das was bleibt ist blau / V automat heimat / IV mzekala da macharobeli


Die welt ist ein museum absichtsloser katastrophen
müde all der trampelpfade der erleuchtung bin ich
auf meiner heimsuchung dort öffnet der mond
mir die nacht in der die augen in den sternen
bildern die Kepler′schen gesetze lesen
und die umlaufbahnen der spionagesatelliten.
dorthin ist jeder blick ein verschwiegenes wort
das mich nährt.
nein, da ist kein wetterleuchten über dem eismassiv
die zeit zerfällt auf meinem elektromagnetischen feldweg
in spektralfarben zu staub jedes mineral ist dort
ein dokument der grammatik absichtslosen werdens.
die blaulichter des himmels tanzen durchs all
und tief im erdinnern schlummern die erzeitalter
dort ruht die geschichte der unbelebten materie
sich aus und wirkt auf uns unbeobachtet
von seismographen und anderen frühwarnsystemen
währt die ausdauer ihrer erinnerung gnadenlos
gefaltet in tektonischen brüchen im gesintertem
archiv der urzeit ist alles sein gezwungen
in das gleichgewicht von schwerkraft und wärmelehre
die kontinentaldrift der erdplatten
muß sich niederschlagen im kopf.
dort arbeitet mich der stein schlag auf schlag
hieb für hieb zurück in den stein denkt mich
leer im traumschutt aus äonen von gabbro & porphyr
von quarz & granit hinterläßt dort in meiner seele
als sediment eine metamorphe spur jahrzehntelang
gebackener silikate die abgetragen wird
um wieder aufgeschichtet zu werden.
und der wille zur wiederholung zeigt erst
die unendlichen möglichkeiten des werdens auf.
die welt ist ein museum absichtsloser katastrophen.
ihre existenz ist ebenso selbstverständlich
wie ihre nichtexistenz.
und nur im himmel ist es einsam.

978-3-87956-370-8  /  126 Seiten  /  zahlreiche Fotos  /  lieferbar
Euro (D) 12,80  /  17,90 sFr (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Schritt für Schritt ins Paradies
Handbuch zur Freiheit

Herausgegeben von Karsten Krampitz und Klaus Lederer.





Inhalt:

Vorwort der Herausgeber

Freiheit miteinander
Freiheit heute von Jochen Knoblauch
Eigentumsbestien oder Meyer muss zurück von Manja Präkels
Ein Plädoyer für die Freiheit von Klaus Lederer
Das laue Freiheitsgelaber der Rechten – Konservative und Neoliberale plustern sich als "Kraft der Freiheit" auf. Das ist absurd. Die Linken sollten sich den Freiheitsbegriff zurückerobern von Robert Misik
Die Partei für gemäßigten Fortschritt im Rahmen der bestehenden Gesetze (Kandidatenrede) von Jaroslav Hašek / Übersetzung ins Deutsche Herr Horst
Jörg Haider und ich von Karsten Krampitz
Rosa Luxemburg. Über die Freiheit der Andersdenkenden von Jörn Schütrumpf
Der Feuerstuhl von B. Traven
"You are not a loan" – Zur Kritik der verschuldeten Subjektivität von Daniel Loick
Zum Begriff des Eigentums bei Pierre-Joseph Proudhon von Gerhard Senft
"Krieg dem Kriege!" Ein unvollständiger Essay über den widersprüchlichen Antimilitarismus der Anarchisten von Martin Schirdewan
Ich hab' mein' Sach' auf Nichts gestellt von Max Stirner
Über Freiheit und Macht in Max Stirners Der Einzige und sein Eigentum von Beate Kramer
Der Staat und die deutschen Ameisenschutzwarte e.V. Über Platon und die Leptothorax Acevorum von Bernd Kramer
Zur Auseinandersetzung zwischen Anarchismus und Marxismus von Philippe Kellermann
Freiheit und Sicherheit von Robin Celikates

Schritt für Schritt
Das Tragische an der Emanzipation der Frau (1911) von Emma Goldmann
"Du bist wie Anarchismus für mich..." Eine Emma-Goldman-Referenz von Konstanze Kriese
"Ich will auch Rosen" Sexualität und Behinderung von Karsten Krampitz
Barrierefreiheit im Bordell von Matthias Vernaldi
Rausch und Regulierung. Über die Notwendigkeit einer drogenpolitischen Wende von Frank Tempel
"Freiheit, Würde, Soziale Gerechtigkeit". Die Forderungen des Arabischen Frühlings und ein Umgang damit. Ausblick am Beispiel Ägyptens von Peter Schäfer
Rock and Roll und die Linke von Wolfgang Seidel
Tödliche Freiräume (Zur Aufarbeitng der Aufarbeitung, Teil 1) von Carlo Jordan
Erich ist ein Schwein (Zur Aufarbeitug der Aufarbeitung, Teil 2) von Karsten Krampitz.
Freiheit, Sterblichkeit und Moralverzicht von Andreas Urs Sommer
All lost in the Jugendkultur – Von Künstlern und Anarchisten von Markus Liske
Wenn schon rot, dann purpurrot. Zur Lage des organisierten Monarchismus in Deutschland von Jörn Wegner

Paradies
Vor der Himmelstür von Markus Liske

Autorenverzeichnis

978-3-87956-374-6  /  250 Seiten  /  lieferbar
Euro (D) 18,00  /  24,90 sFr (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Unter dem Pflaster liegt der Strand – Band 16
Hans Peter Duerr / Bernd Kramer (Hg.)

Beiträge von Hans Peter Duerr / Fritz Kramer / Peter Keit / Jakob Schiffelholz / Richard Hess / Wolfgang Eckhardt / Murry Bookchin / Debbie Bookchin / Clement de Wroblewsky.. u.a.

1975 erschien Band 1 der Reihe Unter dem Pflaster liegt der Strand, 1985 Band 15 und nun Band 16. In den legendären Pflasterbänden schrieben u.a.: Osvaldo Bayer, Pierre Clastres, Gerrit Confurius, Noam Chomsky, Rudolf de Jong, Christa Dericum, Mircea Eliade, Hans Magnus Enzensberger, Jürgen Euler, Hubert Fichte, Rolf Gehlen, Paul Goodman, DanielGuérin, Helmut Höge, Adolf Holl, Werner Müller, Martin Puder, Karl H. Schlesier, Hans Sebald, August Souchy, Pietro Valpreda, Bernd Wolf.
Alle Pflasterbände sind lieferbar!

Aus dem Inhalt
Fritz W. Kramer: Landschaft mit Staffage (Idylle, Hexensabbat und mythisches Meer) / Clement de Wroblewsky: Das Jesuskind und die Schwarze Pädagogik / Peter Keit: Das Wunderkind oder Die Apokalypse als Provisorium (Bemerkungen zu Victor Hugos "XX. Jahrhundert") / Jakob Schiffelholz: Arbeiterselbst­verwaltung in der Spanischen Revolution? / Hans Peter Duerr: Ethnologische Lehr- und Wander­jahre / Wolfgang Eckhardt: Bakunin und der Genfer Kongreß der Internationalen (1. bis 6. Septem­ber 1873) / Debbie Bookchin / Murray Bookchin: Das kommunalistische Projekt / Richard Hess: Zur Philosophie des Gehens

978-3-87956-373-9  /  177 Seiten  /  zahlreiche farbige und schwarz/weiße Abbildungen  /  lieferbar
Euro (D) 18,00  /  25,90 sFr (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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EINBLICKE
Künstlerische – Literarische – Politische
Die Bildhauerin Ingeborg Hunzinger. Mit Briefen von Rosa Luxemburg.
Fotografien von Rengha Rodewill.
Bearbeitet von Rita von Wangenheim.
Herausgegeben von wort + kunst und Bernd Kramer.

Im Sommer 2008 besuchte die Berliner Fotografin Rengha Rodewill die 93jährige Bildhauerin Ingeborg Hunzinger, nur ein Jahr vor ihrem Tod. Beeindruckt von der Persönlichkeit und dem Werk der Künstlerin entstand in ihrem Haus und Atelier in Berlin-Rahnsdorf die Fotoserie „Einblicke”. Der Fotografin und ihrer Kamera erschlossen sich bei diesem Besuch intime Momente und Ansichten aus dem Leben dieser ganz besonderen Frau. Fasziniert war Rodewill von der noch unfertigen Skulptur Rosa Luxemburgs, die als Krönung des Werks von Ingeborg Hunzinger auf dem gleichnamigen Platz vor der Berliner Volksbühne aufgestellt werden sollte. Leider konnte die Künstlerin diese Arbeit nicht mehr vollenden. Die Fotografin hatte jedoch bei ihrem Besuch die schwärmerische Verehrung Ingeborg Hunzingers für die Person der Politikerin erkannt und machte es sich zur Aufgabe, zwischen der Kunst der Bildhauerin und den außergewöhnlichen Briefen Rosa Luxemburgs eine Beziehung zu entwickeln. Rengha Rodewill suchte nach dem Tod Ingeborg Hunzingers das Haus in Rahnsdorf 2010 noch einmal auf, um mit der Kamera die letzten ihm innewohnenden Geheimnisse aufzuspüren. Außerdem begab sie sich 2011 in Berlin auf weitere Spurensuche, um einige bekannte und bedeutende Werke Ingeborg Hunzingers zu dokumentieren.

Rita von Wangenheim: Ingeborg Hunzinger – Bildhauerin

Die Figuren Ingeborg Hunzingers stehen nur selten für sich allein sondern erzählen Geschichten vom Leben, von den Menschen und von der Arbeit. Dieses illustratorische Element ist besonders den Werken eigen, die Geschehnisse des 20. Jahrhunderts auf bewegende Weise abbilden. Für die Künstlerin, die einen großen Teil ihres Lebens in der DDR verbrachte, spielte aber auch die politische Dimension stets eine große Rolle. Das war in ihrem Fall, nach den Erfahrungen im Dritten Reich, vor allem der Sozialismus und, eng damit verbunden, das Le­ben der Menschen in den Fabriken.
Sie selbst sagte manchmal, dass Michelangelo künstlerisch ihr Vorbild gewesen sei, Kenner ihrer Kunst verweisen darüber hinaus auf ihre Lehrer wie Gustav Seitz, Ludwig Kasper oder Fritz Cremer. Trotz der zeitweise sehr realistischen Darstellungsweise zeigen ihre Werke nicht selten den gleichen Eigensinn und die gleiche trotzige Sperrigkeit, die man auch dem Wesen der Künstlerin zuschrieb.
Ingeborg Hunzinger war kein Mensch, der seine Figuren für das Museum schuf, sondern wünschte sich für sie den öffentlichen Raum, der eine stete Zwiesprache ermöglichte. Deshalb stellte sie in ihren wie Figurenlandschaften gestalteten Reliefs nicht nur die Welt der Arbeiter dar, sondern hat viele ihrer Kunstwerke auch ganz bewusst für das Volk und insbesondere für die arbeitenden Menschen geschaffen. Zwar wurde sie schon früh zu einem künstlerischen Ansprechpartner für Großbetriebe in der DDR, wehrte sich aber gegen jede Vereinnahmung ihrer Kunst von oben, sondern ließ im Zweifelsfall lieber die Arbeiter über Entwürfe abstimmen. Bekannte Werke entstanden in dieser Zeit, wie zum Beispiel 1966 das Terrakottarelief „Tugenden und Laster des Sozialismus” im Funkwerk Köpenick.
Als sie sich in den siebziger Jahren neuen Themen zuwandte, veränderte sich allmählich auch ihre künstlerische Ausdrucksweise. Nicht mehr die Arbeit ist ihr Hauptthema, sondern der Mensch in seinem Leiden und in seinem Aufbegehren. Es entstehen kantige Mahnmale von erschreckender Rauheit, protestierende und sich befreiende Figuren, die manchmal aus einer Wand herauszutreten scheinen und deren erhobene Hände ohne Worte anklagen. In Berlin-Marzahn steht „Die Geschundene” für die Opfer des Nationalsozialismus und der „Block der Frauen”, eines ihrer bekanntesten Werke, fand seinen Platz am historischen Ort in der Berliner Rosenstraße.

1915 geboren in Berlin als Ingeborg Franck
1935 Studium an der Hochschule für die Bildenden Künste Berlin
1939 – 1945 Berufsverbot durch die Reichskulturkammer
1939 Emigration nach Italien
1942 Rückkehr nach Deutschland
1949 Umzug nach Berlin, DDR
1950 Kunsthochschule Berlin-Weißensee
1954 freischaffende Bildhauerin in Berlin
2009 verstorben in Berlin

Die Liebesbriefe von Rosa Luxemburg an ihre Geliebten Leo Jogiches und Kostja Zetkin sind zartfühlend und dann wieder rebellisch; wir erleben die politische Kämpferin außerhalb der Klassenkämpfe in ihrer widerspruchsvollen Privatsphäre.

978-3-87956-368-5  /  180 Seiten  /  74 Abbildungen, schwarz-weiß und farbig  /  lieferbar
Euro (D) 24,80  /  33,50 sFr (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Eva Sternheim-Peters
Habe ich denn allein gejubelt? – Eine Jugend im Nationalsozialismus

Dieses Buch ist mehr als eine Autobiographie, es ist ein subjektives Geschichtsbuch, das zwei Jahrzehnte deutscher Politik mit Erinnerungen, Erlebnissen, Gedanken und Gefühlen eines Kindes, einer Heranwachsenden und ihrer Umwelt belebt. Es mutet dem Leser zu, sich auf die Perspektive jener einzulassen, die mit gutem Gewissen keinen Widerstand leisteten und von denen viele "dran glauben" mußten, weil sie "dran geglaubt" hatten. Menschliche Verhaltensweisen und das politische Versagen der damaligen Zeitgenossen finden darin weder Rechtfertigung noch Entschuldigung. Mit sprachlicher Gestaltungskraft und unbedingter Wahrheit beschreibt die Autorin die Verwirrung ihrer Jugend, die sich nicht ohne Identitätsverlust von ihrer Person abtrennen und auf den Misthaufen der Geschichte werfen läßt.

Aus dem Inhalt:
I. Zwischen den Kriegen - Ich hatt’ einen Kameraden / Wer den Frieden will, rüstet zum Krieg / II. Volksgemeinschaft - Sechs Millionen / Arbeiterrevolution / Bier und Spiele / III. Antisemitismus - Judenheirat in der Familie / Aasgeier / Das große Schweigen / IV. Hitlerjugend – Vorspiel / Die Auslese / Der Schein in den Hütten / V. Terror und Widerstand - Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser / Der mißglückte Dialog / VI. Freunde und Feinde - Fast eine Liebesgeschichte / Der gespannte Bogen / Weizen verweht / VII. Front und Heimatfront - Mädchen und Soldaten / Drill und Ehre / Die Aussteigerin

Von den Büchern über den Nationalsozialismus ist Eva Sternheim-Peters Buch eines der wichtigsten. Die 1925 geborene Autorin konfrontiert ihre heutige Sicht auf die NS-Jahre mit ihren damaligen Vorstellungen.

Kaum ein anderes Buch macht Betrug und Selbstbetrug der Mehrheit der Deutschen so deutlich wie dieses.

978-3-87956-366-1  /  382 Seiten  /  lieferbar
Euro (D) 19,80  /  sFr 26,90 (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Johanna Rottenbach
ANARCHIE UND SPIRITUALITÄT

Noch immer scheuen sich viele Menschen davor, eine Existenz jenseits des Materiellen anzuerkennen. Dass sie damit einen jahrhundertealten Dualismus aufrechterhalten und unbewusst das gedankliche Erbe dieser zerstörerischen Zivilisation fortführen, wird in der anarchistischen Szene völlig unhinterfragt übernommen. Durch die berechtigte Abgrenzung zu den Religionen ist der libertäre Diskurs von der Suche nach dem Selbst abgekommen Damit soll nicht an die verstaubten Theorien des Individualanarchismus angeknüpft werden, sondern die Suche nach dem wirklichen Selbst beginnen. Ein Selbst, das mehr ist als eine vorgefertigte Schablone der Persönlichkeit oder Psyche.
Spiritualität hat in diesem Sinne nichts mit Tarotkarten oder Räucherstäbchen zu tun, sondern bezeichnet das wieder erlangte Bewusstsein der Menschen über ihre energetische Existenz als Teil eines unendlichen Kosmos'. Dass die Logik des politischen Handelns mit der Mystik des universalen Eins-Seins in keinem Widerspruch steht und ganz im Gegenteil fruchtbare Anknüpfungspunkte bietet, dies zu vermitteln, ist das Hauptanliegen der Autorin.
Um Perspektiven zu erarbeiten, die, weitab vom politischen Kampf, das Individuum zurück in den Fokus rücken, wird der Anarchismus vor allem unter den Aspekten der Liebe, Toleranz und des Mitgefühls beleuchtet. Unzählige anarchistische Gemeinschaften und Projekte sind an ihren inneren Konflikten und Rivalitäten gescheitert. Noch heute stehen die verschiedenen Gruppierungen nicht nur der Staatsgewalt, sondern auch sich selbst feindlich gegenüber. Erst das Bewusstsein über die eigenen Blockierungen auf dem Weg zur Selbstbestimmung kann daran etwas ändern.

Aus dem Inhalt:
Ist selbstbestimmtes Leben möglich?
Historische Belege für autonomes Leben / Matriarchale Gesellschaften / Religiöse Wurzeln / Antike bis Mittelalter / Moderne
Was heißt selbst bestimmen?
Anarchie als friedvolle Gesellschaft autonomer Individuen / Paradigmenwechsel in den Naturwissenschaften / Die Notwendigkeit eines befreiten Selbst / Auf dem Weg ins Paradies
Wie wird es praktisch umgesetzt?
Interview mit einem Anarchisten
Entwicklungsmöglichkeiten
Das Zusammenwirken von Anarchie und Spiritualität
Ist Anarchie in sozialer Arbeit umsetzbar?
Kritische Würdigung der sozialen Arbeit


978-3-87956-339-5  /  148 Seiten  /   4 Abbildungen  /  lieferbar
Euro (D) 14,80  /  sFr 20,50 (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Marcel Mariën
Das Massengrab – Surrealistische Humoresken

Marcel Mariën (1920-1993) schloss sich 1937 als 17-Jähriger der leidenschaftlich gegen die bestehende Welt revoltierenden Vereinigung an und spielte in ihr jahrzehntelang als Lyriker, Erzähler, Essayist, Maler, Objektkünstler, Collagist, Photograph, Cineast, Verleger, Herausgeber einer Zeitschrift und nicht zuletzt als Historiker des Surrealismus in Belgien eine wichtige Rolle.

Seine Biographie ist reich an Ereignissen: 1940-41 Zwangsarbeit im Nazi-Deutschland, 1951-53 Matrose auf einem Bananendampfer, Mitte der 1960er Jahre 16-monatiger Aufenthalt in Maos China.

Mariën war der erste Kommentator seines langjährigen Freundes Magritte, er edierte die Zeitschrift Les Lèvres nues, publizierte Gedicht-, Erzählungs- und Essaybände, drehte 1959 einen Spielfilm (der verboten wurde) und stellte immer wieder seine bildnerischen Arbeiten aus, deren bekannteste – eine surrealistische Ikone – die Brille für Zyklopen ist.

Die Humoresken in Das Massengrab entstammen dem Erzählband Figures de poupe (1979). Der surrealistische Humor zeigt sich in diesen Texten von einer höchst ergötzlichen Seite.


Leseprobe:

Natürliche Gymnastik

Im Museum in der ehemaligen Tuchhalle von Leiden war ein erfahrener Museumswärter namens Petrus Schuddebol beschäftigt. Er übte seinen bescheidenen Beruf bereits seit vierzig Jahren aus, als seine übermäßige Körperfülle ihn nötigte, einen Arzt aufzusuchen. Binnen sechs Monaten hatte sein Gewicht um zwanzig Kilo zugenommen, und da er ein eher kleiner Mann war und zudem ganz allein lebte, begann ihm dies gewisse Unannehmlichkeiten zu bereiten, sei es nur die Schwierigkeit, sich die Schuhe zuzubinden.

Der Mediziner verordnete ihm eine Diät, wies ihn aber vor allem an, sich mehr Bewegung zu verschaffen. Von der Diät war nicht viel zu erwarten. Petrus lebte genügsam, und er würde, so sagte er sich, sein Problem nicht dadurch lösen, dass er etwas weniger als wenig aß, was er ohnehin schon tat. Und bezüglich der gesteigerten Bewegung wusste er noch weniger, wie er dies bewerkstelligen sollte. Sein Domizil, ein zweigeschossiges Häuschen, befand sich direkt neben dem Museum, worin sein Beruf, falls er nicht gerade saß, es ihm allenfalls erlaubte, in dem Saal mit den Werken aus dem 16. Jahrhundert, wo er nach dem Ratschluss des Schicksals vor dem Triptychon des Jüngsten Gerichts die besten Jahre seines Lebens und auch die anderen verbrachte, einige Schritte auf und ab zu gehen. Blieb also nur die Gymnastik, vorausgesetzt, er wusste, an wen er sich diesbezüglich wenden konnte und wie er in seinem Alter, nach einem farblosen und häuslich zurückgezogenen Dasein, mit dieser neuen Beschäftigung zurechtkommen würde. So vergingen drei Monate mit dem Nachdenken über eine wirklich praktikable Lösung, die sich jedoch nicht einstellen wollte. Unterdessen nahm Petrus weiter zu; er brachte nun nahezu hundert Kilo auf die Waage.

Da kam ihm plötzlich die Erleuchtung, die ihn dazu brachte, sich für den eigenen Gebrauch etwas auszudenken, was man als natürliche Gymnastik bezeichnen könnte, eine Gymnastik, die in nichts anderem bestand als in der Kunst, die unerlässlichen körperlichen Bewegungen des alltäglichen Lebens zu verzehn-, ja zu verhundertfachen.

Für das Aufstehen am Morgen zum Beispiel stellte Petrus seinen Wecker drei Meter vom Kopfende seines Bettes entfernt auf den Fußboden, was ihn beim Rasseln des Läutewerks zwang, sich aus dem Bett zu hangeln, ein Stück weit durchs Zimmer zu kriechen und sich beim Herumtasten nach dem Chronometer beinahe den Arm auszurenken. Wenn er dann auf war, holte er sich, nicht ohne zuvor aus dem Erdgeschoss einen Stuhl heraufgeschleppt zu haben, seinen rechten Pantoffel vom Kleiderschrank, wo er ihn am Abend davor deponiert hatte. Steckte der rechte Fuß endlich in dem Filz, musste Petrus, streckenweise auf einem Bein hüpfend – etwa wenn er ein Stück Steinfußboden überquerte – in den Keller hinab, wo ihn unter einer alten Kommode, die ihn zwang, sich flach zu Boden zu werfen, mit all der Geduld, zu der dieses Fußkleid imstande ist, der andere Pantoffel erwartete.

Nun begab sich Petrus zurück in die obere Etage und zappelte eine Weile unter dem Bett herum, um nach der Seife zu tasten, dann kletterte er wieder auf den Stuhl, um sich des über den Schrank gebreiteten Frotteetuchs zu bemächtigen. Er ging in den Waschraum, wo er sich mit möglichst aufwändigem Bewegungsspiel das Gesicht wusch.

Es folgten weitere Wanderzüge kreuz und quer durch das Haus, bei denen Zahnbürste, Zahnputzglas, Zahncreme und Rasiermesser dank der wohlberechneten Entfernung von ihrem angestammten Platz dazu beitrugen, die Adduktoren und Soleusmuskeln, die Supinatoren und großen Schneidermuskeln, den Trapezmuskel, den Rhomboidmuskel sowie etliche andere zu aktivieren, die ihr Besitzer nach langem Müßiggang gnadenlos diesem Teufelsreigen aussetzte.

Danach kam die Prozedur des Ankleidens, die mittels einer genauso verwickelten Inszenierung vonstatten ging. Befand sich etwa die eine Socke bei Pontius, lag die andere bei Pilatus, und nicht anders verhielt es sich mit der Hose, dem Hemd, der Krawatte, dem Jackett und beim Ausgehen auch mit Mantel und Kopfbedeckung, wobei die Kleidungsstücke so weit wie nur möglich voneinander entfernt waren und, ehe sie sich auf dem Leib des Wärters zusammenfinden konnten, ein ungeheueres Treppauf und Treppab und Hierhin und Dorthin notwendig machten, ein Labyrinth komplizierter Wege, die so zahlreich waren wie die einer Menschenmenge auf einem Wochenmarkt.

Es folgte das Frühstück, das meistens aus einem weich gekochten Ei mit einem spärlich mit Butter bestrichenen Zwieback und einer Tasse Tee bestand. Das Ei befand sich im Keller, die Zwiebackdose auf dem Dachboden, die Butter unter dem Spülbecken in der Küche, das Teewasser kam aus dem Waschraum, der Tee selbst aus dem Briefkasten, und der Salzstreuer stand auf einer Fensterbank im Obergeschoss. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, welche neuen Möglichkeiten zu einem fortwährenden Kommen und Gehen diese Konstellation eröffnete. War Petrus endlich im Museum, sank er nur allzu glücklich auf den Stuhl, der unter dem Triptychon auf ihn wartete.

Als Mittagsmahl verzehrte er, ohne deswegen seine Auf­sichtsfunktion zu unterbrechen, ein Brotränftchen und einen Happen Käse. Abends jedoch, wenn er wieder in den eigenen vier Wänden war, begann das Spiel von vorn. Die Mahlzeit fiel nun eine Spur üppiger aus: Steak oder Hering und dazu ein paar Kartoffeln und irgendein Gemüse. Hierbei übertrieb Petrus seine neue Essweise ein wenig. Beispielsweise lag der Hering auf einem Teller, der auf der Fensterbank in der Küche stand, während die Kartoffeln auf einem zweiten Teller im Schlafzimmer und das Grünzeug auf einem dritten im Keller warteten. Petrus hetzte von Happen zu Happen kreuz und quer durch sein Haus, und zwar so schnell er konnte, um dem Erkalten seines Abendmahls zuvorzukommen. So lebte er buchstäblich von der Hand in den Mund.

Fast überflüssig zu erwähnen, dass diese in puncto Ausdauer beispielhafte Bemühung von Erfolg gekrönt wurde. Petrus nahm nicht nur zusehends ab, sondern er kam nach und nach in den Genuss einer prächtigen Muskulatur, etwa derjenigen eines Boxers vergleichbar, der nach einem langen Leben im Ring in die Jahre gekommen ist.

Der einzige Verdruss erwuchs ihm aus den dreiwöchigen Ferien, die er unwandelbar in einer kleinen Familienpension am Strand von Katwijk verbrachte. Dort mangelte es ihm noch mehr an Bewegung als in seinem Museum, hatte er doch nichts anderes zu tun, als in Ermangelung des Jüngsten Gerichts die Nordsee zu bewachen. Weil ihm nur ein winziges Zimmer zur Verfügung stand, verfiel er darauf, sich gleich nach dem Auf­stehen dreißigmal hintereinander vollständig an- und wieder auszuziehen.

So begann er jeden neuen Tag an der äußersten Grenze der Erschöpfung.

978-3-87956-367-8  /  192 Seiten  /  zahlreiche Abbildungen schwarz-weiß und farbig  /  lieferbar
Euro (D) 18,00  /  sFr 24,90 (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Martial Landner
Angsttod

Dieses Buch enthält weder Reiseberichte noch Reportagen. Obwohl die Geschichten aus Erlebtem und Fakten bestehen, sind diese nur Bestandteile, welche zu schrecklichen und unkontrollierbaren Ereignissen zusammengefügt wurden. Es ist der Fantasie der Leserinnen und Leser überlassen, auszudenken, was diese in unserer Gesellschaft anrichten. / Ein unkonventioneller Ingenieur hinterfragt kritisch den Fortschritt mit seinen facettenreichen technischen Errungenschaften - wie Atomkraft, Medizin, Industrie, Sozialstaat, Informatik, Kommunikation und auch das tägliche Leben im hochtechnisierten Alltag. Er enthüllt eine moderne Welt des Schreckens und des Leichtsinns von (un)verantwortlichen Firmenführern und Fachleuten. Konventionelles, hergebrachtes Selbstverständnis wird abgestreift und erlebte Erfahrung in skurrile polyglotte Novellen oder "Techno-Krimis" wie Maschinenteile verpackt. Jede Geschichte wird straff erzählt und geht ihrem unausweichlichen Ende entgegen und endet mit dem Tod eines jeden Protagonisten. / Der Autor untersucht Blöd- & Unsinn in unserer fortschrittsgläubigen Gesellschaft akribisch genau und erhebt seine groteske "Forschung" bis zur "Wissenschaft". Er schöpft aus jahrelangen persönlichen Berufserfahrungen, die er während seiner welt­weiten Arbeitsaufenthalte gemacht hat.

"Die Krankenträger verschwanden mit ihm im Aufzug. Als sich die Aufzugstür hinter ihnen schloss, schrie er: 'Mörder! Ihr seid alle Mörder!' - Doch da erlahmte seine Stimme, denn alle Kraft verließ ihn augenblicklich, er fühlte fürchterlichen Druck auf seinem Bauch, konnte den Grund nicht erkennen. Eisige Kälte, von den Füßen ausgehend, verbreitete sich im ganzen Körper. Ihm wurde speiübel. Starke Arme preßten sich um ihn. Er schrie: 'Loslassen, loslassen, ich ersticke!' Doch vergebens. Er bekam kaum noch Luft. Plötzlich sah er das Gesicht eines Japaners, bekam mehrere Schläge ins Gesicht und wurde angeschrien: 'Du verdammter Idiot, reiß dich zusammen, oder willst du, dass wir hier alle verrecken!'"

978-3-87956-365-4  /  128 Seiten  /  lieferbar
Euro (D) 12,80  /  sFr 17,90 (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Henry Mentzel
Vier Schwestern - Eine Familienchronik
Herausgegeben von Bertram Beer und Bernd Kramer

Mitte der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts kommt eine Familie aus der mitteldeutschen Kleinstadt Eisleben nach Berlin. Der Vater hat dort eine Stellung als Jurist in einem Bergwerksunternehmen. Eltern und Kinder machen sich Hoffnung, dass nun das Leben in Berlin erst richtig anfängt. Die legendären 20er Jahre waren gerade eben vorbei, noch immer war die Stadt eine der lebendigsten Metropolen Europas. Aber wie wird man mit dem Nationalsozialismus fertig? Die Eltern hatten sich aller politischen Stellungnahmen enthalten, sie fanden Hitler unmöglich und traten nicht der NSDAP bei, weshalb der Vater seine Arbeit verlor.
Für die Geschwister sieht die Sache anders aus. Vor allem die vier Schwestern werden mit den Aktivitäten und Praktiken des Nazi-Systems konfrontiert, zum Teil stellen sie sich den Herausforderungen, dann wieder versuchen sie, ihnen zu entkommen. Da von den Eltern keine Hilfe, kein Rat gegeben wurde, zerfällt über die Jahre bis zum Ende des Krieges der Familienverband.
Der Autor schildert als Chronist die Ereignisse von der Nazi- bis zur Adenauerzeit.

"Der Obrigkeit verfallen war mein Vater, immer hat dabei das Preußische in den Eingeweiden rumort, diesen Hitler, den Gefreiten des Ersten Weltkrieges, hat er nicht wollen, aber preußischer Major, Verwaltungsmajor, juristischer Verwaltungsmajor mit grünen Siegeln an den Jackenaufschlägen hat er sein wollen."


978-3-87956-364-7  /  190 Seiten  /  16 Abbildungen  /  lieferbar
Euro (D) 18,--  /  sFr 24,90 (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Friedemann Hahn
Ein Blutbad und Melancholie

Aus dem Inhalt:
Vulgärimpressionismus / Eine Reise um die Welt in schönen Bildern / Ein Blutbad und Melancholie / Los Angeles Pool / Todesstille / Fick in Gotham-City / Für Coca-Cola / Anarcho-Django, er kannte kein Gesetz / Die Augen des Vincent van Gogh / Film Noir / Lady Snowblood / Wasser und Eis / Der Prophet des Teufels / Jayne Mansfield / Marilyn Monroe / James B. Dean / Martin Heidegger / Henry David Thoreau / William S. Burroughs / Lied der Matrosen von Sewastopol

Während seiner Studienzeit zog Friedemann Hahn die Welt des Kinos der realen Welt vor, da "sie einfach viel spannender" war. Aus Fotos und Abbildungen formte sich Hahns malerisches Programm zu einer Loslösung von der Wirklichkeit der Figur hin zugunsten des Mythos, der darauf abgebildet. - Aus seiner Faszination für die von Rolf Dieter Brinkmann bekannt gemachte Neue US-amerikanische Lyrik entstanden eigene Gedichte und Prosatexte. - Mit Ein Blutbad und Melancholie liegt erstmals ein Band mit einer Auswahl von Texten und Gedichten vor, begleitet von größten Teils unveröffentlichten Bildern des Malers aus den frühen 1970er Jahren bis heute. Peter Forster ergänzt diese Sammlung mit einem Essay zur Malerei Hahns und ihren Inhalten.

Friedemann Hahn, geb. 1949. Professor für Malerei an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.


978-3-87956-363-0  /  245 Seiten  /  54 farbige Abbildungen  /  lieferbar
Euro (D) 19,80  /  sFr 26,90 (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Bernd Kramer
Vom Goldenen Hahn zum Heiligen Berg Athos - Bild- und Textwanderungen

Aus dem Inhalt:
Gelesene Texte in der Literaturraststätte ZUM GOLDENEN HAHN Berlin-Kreuzberg: Als ich für den Staatssicherheitsdienst der DDR eine Rezension verfaßte & Mit der Kommune I in der chinesischen Botschaft Ostberlins / Kein Museum - Mit Aischylos, Albert Camus, Arthur Rimbaud, Hermann Broch, Janson Dark auf einer griechischen Insel & Kentaurenkampfgruppe in Betonskeletten / Der Heilige Berg Athos in Griechenland und die Macht der Begierde / Meine dreidimensionalen Kunstobjekte der ars obskura / Zwei noch nicht patentierte Erfindungen

Die Wanderung beginnt in Neukölln, dann geht es weiter gen Kreuzberg. - Nach einer Rastpause kurzer Abstecher nach Ost-Berlin (zur DDR-Zeit). Dem Regime unbeschadet entkommen, viel Zeit um Einiges aufzuschreiben. Nach dem Motto: "Aus grauer Städte Mauern ziehn wir hinaus ins Feld" werden das Heimatstädtchen und das Mutter- und Vaterland für einige Zeit verlassen. Es geht nach Griechenland. - Quartier in Kneipen und Klöstern - Begegnungen mit Mönchen und Athos-Einsiedlern. - Nach einer gründlichen Katharsis an Leib und Seele wieder zurück in den erlebnis- und arbeitsreichen Berliner Alltag. / Durch eine plötzliche Eingebung beschließt der Autor, mal kurz Künstler und Erfinder zu werden. / Während dieser ausgesprochen schöpferischen Phase Erinnerungen an die Kind- und Jugendzeit im Bergischen Land, an den 2. Juni 1967 und einiges mehr.


978-3-87956-362-3  /  153 Seiten  /  47 Abbildungen  /  lieferbar
Euro (D) 15,--  /  sFr 20,90 (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Jochen Knoblauch und Sebastian Seibert
AKRATIE (1973-1981). Register.
(Nr. 2 der Reihe Findmittel und Bibliographien der Bibliothek der Freien, Hrsg. Wolfgang Eckhardt)

Die Zeitschrift AKRATIE ist stark mit dem Schweizer Anarchisten Heiner Koechlin (1918-1996) verbunden. Programmatisch heißt es über das Projekt: "Akratie ist menschliches Zusammenleben ohne äußeren Zwang." Das sorgte in der Zeit des Neo-Anarchismus (1968 ff.) für Kontroversen. Manche der 68er warfen die unterschiedlichen linken Strömungen und nationalen Freiheitsbewegungen, Theoretiker und Widerstandskämpfer in einen Topf. Ob Marx, Bakunin, Che, Mao, Ho Chi Minh usw. In dieser Zeit kämpften Zeitschriften wie AKRATIE um einen Platz innerhalb der linken Bewegung. Anarchistisches Selbsbewußtsein entwickelte sich mit Hilfe der anarchistischen Verlagsszene, den zahlreichen Nach- und Raubdrucken theoretischer Schriften. / Das Akratie-Register verzeichnet alle darin publizierten Artikel, löst zahlreiche Pseudonyme auf und enthält ein Namens- und Sachregister für alle 15 erschienenen Hefte. Neben einer Enleitung zum historischen Kontext der Akratie enthält die Ausgabe eine ausführliche biographische Skizze Heiner Koechlins von Werner Portmann.


978-3-87956-361-6  /  51 Seiten  /  lieferbar
Euro (D) 8,--  /  sFr 11,90 (unverbindliche Preisempfehlung)
   

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Bert Papenfuß
RUMBALOTTE CONTINUA
Alle 7 Ausgaben im Schuber

Aus dem Inhalt:
Mutwille / Norwegisches Metall / Der Kopf des Söldners ist der Schwanz des Sängers / Sind Höllenengel Mitmenschen? / Es gibt keine Freiheit / Väter und Söhne / Es gibt keinen Gott / Mütter und Töchter / Entliebung / Süßer Sternenstaub / Die Uniform des Universums / Zweifel über alles

Es gibt keine Freiheit / Es gibt keine Freiheit / für die Feinde der Freiheit. / Es gib keine Freiheit / für die Freunde der Freiheit. / Die Freiheit ist eine Schimäre, schweigt stets in einer Affäre. / Die Freiheit wird nicht kommen. / Freiheit wird sich genommen. / Durch tätige Befreiung abgetrotzt / in die Fresse der Peiniger gerotzt.

Bert Papenfuß, 1956 in Reuterstadt Stavenhagen geboren, Elektronikfacharbeiter, Ton- und Beleuchtungstechniker. Seit 1980 freischaffender Schriftsteller. Mehrere Würdigungen, u.a. Erich Fried Preis.


978-3-87956-360-9  /  alle (7) Ausgaben im Schuber, insgesamt 320 Seiten im Großformat 17 x 24,5 cm  /  limitierte Ausgabe, handsigniert  /  lieferbar
Euro (D) 149,00  /  sFr 194,00 (unverbindliche Preisempfehlung)



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